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28.09.2018 Siemens: Werk in Görlitz bleibt erhalten: Sich regen bringt Segen
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Bei Siemens drohte für Gölitz eine Werksschleßung.
Nach langem Kampf der Mitarbeiter und  vieler anderer Beteiligter -so auch dem Ministerpräsidenten- hat sich der Vorstand von Siemens entschlossen, von der Werkschließung abzusehen.

Sich regen bringt Segen.

1. Kurz zur Geschichte von Siemens

Die Siemens Aktiengesellschaft ist ein integrierter, börsennotierter Technologiekonzern, der weltweit tätig ist und damit auch dem globalen Wettbewerbsdruck ausgesetzt ist.

Werner von Siemens gründete sein Unternehmen als 18 Jähriger.
Es war ein Wagnis und mehrfach stand er fast vor dem Aus.
Er wurde vom Start-up in Berlin zur Weltfirma
Aus dem Nichts.
Gegen alle Widerstände und Rückschläge.
Was trieb den Gründer und Selfmademan?
Er hatte Visionen, einen starken Willen und Erfindungen.
Das waghalsigste Projekt seines Lebens war die Verlegung eines Transatlantikkabels.

Viele Jahre nach dem Tod des Begründers wirbt Siemens heute:

"Seit bald 170 Jahren finden wir Wege, das Leben in vielen Bereichen zu verbessern.
Unsere Leidenschaft für Technologien treibt uns an, Maßstäbe zu setzen und langfristig Mehrwert zu schaffen – für unsere Kunden, die Gesellschaft und jeden Einzelnen.

Unser Firmengründer Werner von Siemens hätte dies Erfindergeist genannt.

Heute nennt man es Ingenuity for life.
Ingenuity for life sichert die Grundlage für eine leistungsfähige Wirtschaft und hilft, die Herausforderungen der modernen Energielandschaft zu meistern.

Im Jahr 2016 erwirtschaftete der Konzern einen Gewinn in Höhe von über 6 Milliarden Euro.

Im Jahr 2017 war es ähnlich.

2. Der Schock: Das Werk in Görlitz soll geschlossen werden

Das Siemens-Management hat Ende 2017 mitgeteilt, dass in nächsten Jahren ein erheblicher Personalabbau erforderlich sei. Es begründet es damit, dass es im Kraftwerksgeschäft bei großen Turbinen einen erheblichen Rückgang von Aufträgen gäbe.

Es sollten daher die Standorte Leipzig und Görlitz geschlossen werden.
Es sind in Gölitz 720 Mitarbeiter betroffen und in Leipzig 280 Mitarbeiter.
In Summe sollten über 1000 Mitarbeiter entlassen werden.

3. Das Problem und die Herausforderung

Görlitz ist eine strukturschwache Region.
Die Arbeitslosenquote lag bisher über dem Bundesdurchschnitt und betrug 13 Prozent.

Viele Menschen fürchteten um Ihren Arbeitsplatz und dass auch Zulieferer in Schwierigekeiten kommen.

Die Region droht zu sterben.

Große Unternehmen haben daher auch eine große Verantwortung.
Bei der Schließung von Werken dürften daher nicht nur  strategische, betriebswirtschaftliche  und technische Aspekte eine Rolle spielen, soondern auch gesellschaftspolitische und soziale.
 

4. Kampf der Mitarbeiter und der Politik

Nach der Ankündigung der geplanten Werksschließung  begannen die Mitarbeiter gegen die Pläne zu protestieren. Auch die Politik schaltete sich ein. Der Ministerpräsident reiste in die Konzernzentrale von Siemens nach München und engangierte sich für einen Erhalt des Standorts.In ganz Deutschland wuchs das Unverständnis, ein gesundes Werk in einem  strukturschwachen Raum zu schließen.

5. Die Wende: Das Werk bleibt erhalten

Im Mai 2018 verkündete  Joe Kaeser, Vorstandsvorsitzender der  Siemens AG. dass der Standort erhalten bleibt. 

Er wendete sich in einem Leserbrief in der SZ persönlich an die Menschen in Görlitz:

"Euer Werk wird doch nicht dichtgemacht, auch wenn wir eigentlich etwas anderes geplant hatten! Auch der Verkauf des Siemens-Werks in Erfurt und die Schließung des Leipziger Standorts ist vorerst auf Eis gelegt"

Offen ist, ob die Wut siegte oder die Vernunft.
Kaeser sagte, ausschlaggebend sei der "loyale Dialog der Mitarbeiter" gewesen.
Andere behaupten, dass die Wut der Menschen eine politische Wucht erzeugt habe.

Herr Jan Otto Otto ist Leiter der Geschäftsstelle der IG Metall in Ostsachen.

Er verschaffte sich Gehör bei der Belegschaft und bei den Verantwortlichen von Siemens als redlicher Moderator der Wut.

Statt die Wut zu verteufeln hat er aus ihr einen intelligenten Protest geformt.

6. Ausblick: Instustriestandort Deutschland erhalten

Was kann und müssen die Politik und die 'Wirtschaft tun, um den Industriestandort Deutschland zu erhalten? 

Es gibt immer Länder, die billiger produzieren können, weil sie niedrigere Löhne haben oder geringere gesetzliche Auflagen zum Erhalt der Umwelt.

Gefördert werden sollten die Untenehmen, die vor Ort arbeiten und 'Steuern bezahlen- nicht abziehen, wenn es irgendwo etwas billigere Arbeitskräfte gibt.

Sie muss mit den Managern, Mitarbeitern, Zulieferanten ua. diskutiert und Antworten gesucht werden, wie Deutschland in 5 bis 10 Jahren aussieht bzw. aussehen soll. 

Die Politik kann Rahmenbedingungen schaffen, die Unternehmen und den Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen fördern.

Industrie 4.0 stellt weitere Anforderungen.

Auch Industrie 4.0. kann viele Arbeitsplätze (alter Art) kosten und neue Arbeitsplätze schaffen. Unternehmer und Mitarbeiter allein schaffen den Wandel schlecht

Es ist eine Herausforderung für alle.

Diesen Umbauprozess muss die Politik begleiten.

Die Manager der Unternehmen müssen es umsetzen - im Zusammenwirken mit den Mitarbeitern und Betriebsräten- nicht gegeneinander sondern miteinander.

Die Politik kann kein Unternehmen zwingen zu investieren.

Sie kann aber Stondorte in Deutschland fördern und aufzeigen, was passiert, wenn der Produktionsstandort Deutschland Schritt für Schritt abgebaut wird und positiv aufzeigen, wie schön es ist, wenn sich Unternehmen ansiedeln und wachsen und neue Produkte und Arbeitplätze schaffen.



Hermann Kulzer MBA (Sozialmanagement)
Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht
Fachanwalt für Insolvenzrecht
Wirtschaftsmediator (uni DIU)

Dresden

0351 8110233
kulzer@pkl.com



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Verfasser: Hermann Kulzer MBA Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht Wirtschaftsmediator (uni DIU)
 
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