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09.06.2007 |
Göttinger Gruppe ist insolvent: 100.000 Geschädigte |
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Über das Vermögen des Finanzdienstleisters Göttinger Gruppe wurde im Juni 2007 ein Insolvenzverfahren eingeleitet. Das zuständige Insolvenzgericht hat einen vorläufigen Insolvenzverwalter eingesetzt (RA Rattunde). Über 100.000 Anleger sind betroffen. Es lagen seit längerer Zeit ca. 200 Vollstreckungshaftbefehle zur Abgabe der eidesstattlichen Versicherung gegen die beiden Vorstände Jürgen Rinnewitz und Mariana Götz vor. Schulder dürfen auf Grund der vom Gericht angeordneten Sicherungsmaßnahmen nur noch an den vorläufigen Insolvenzverwalter leisten. Ob die Zahlung sinnvoll und notwendig ist, ist fraglich. Vorsorglich kann eine Beitragsfreistellung beantragt werden. Problematisch ist, dass vom Insolvenzverwalter innerhalb des Insolvenzverfahrens unter Umständen Nachschussansprüche gegen die Anleger geltend gemacht werden. Die Geldanlage ist als atypische stille Beteiligung ausgestaltet, das bedeutet, dass der Anleger neben der Gewinnchance auch das Risiko tragen muss. Für viele Anleger dürfte es daher - wie auch bei der Phönix-Insolvenz - ein böses Erwachen geben. Inwieweit die Ansprüche des Insolvenzverwalters begründet sind und welche Einwendungen und Einreden die betroffenen Anleger haben, wird sich zeigen. Betroffene, deren Verträge noch nicht vorher einvernehmlich oder gerichtlich aufgehoben wurden, sollten sich bei spezialisierten Rechtsanwälten beraten oder vertreten lassen. |
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Verfasser: Hermann Kulzer, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Insolvenzrecht |
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