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01.12.2012 Burnout bei Sozialberufen und Managern
Information

  Burnout ist nicht nur ein Problem von Ärzten, Lehrern oder Sozialberufen, sondern auch von Vorständen, Geschäftsführern und Unternehmern.
Manager und Unternehmer müssen andere Menschen motivieren, Kunden begeistern und immer erreichbar sein. Sie sind ausgebildet zu organisieren, zu managen und Krisen zu meistern.
Eine Ausbildung eigene Krisen und Tiefen zu bewältigen, erfolgt(e) meist nicht.
Der tägliche Kampf um Qualität, Marktanteile, Kostendeckung und Rendite fordert die volle Leistung. Man geht meist an die Leistungsgrenze und darüber.
Neben diesen Herausforderungen und Belastungen stehen:

  • Fehlender Austausch über Problemen
  • steigende Verantwortung für Mitarbeiter und Familie
  • Bürokratie
  • tägliche Berichte in der Presse von Haftungsfällen und Strafermittlungsverfahren 
Unternehmer, Selbständige und Geschäftsführer vernachlässigen die eigene Fürsorge (Selbstfürsorge) und vergessen, sich und ihre nächsten Angehörigen für schwierigen Zeiten zu wappnen.
Manchmal kommt es ganz "dick" und zu einer Kumulation von Problemen und Krisen z.B. durch Herz- und Kreislaufbeschwerden oder Beziehungsprobleme, weil man zu wenig Zeit für seinen Partner hat, einer kräftezehrenden Ehescheidung oder lang andauernden (unberechtigten)strafrechtlichen Ermittlungsverfahren, die einen nicht mehr schlafen lassen.
Manchmal eskalieren diese Problemfälle. Viele suchen weder Rat und Hilfe - aus Scham, Angst oder weil man gar keinen Ansprechpartner kennt oder findet. Manche suchen das Heil im Griff zu Hochprozentigem, Drogen oder Tabletten- andere erleiden Kreislaufzusammenbrüche oder Herzinfarkte.

Berufliche Ursachen des Burnout

  • Montone Arbeit, die nicht fordert
  • Hohe Arbeitsmenge, hoher Termindruck, hohe Verantwortung
  • Mangelnde Ressourcen (Personalkapazität, Finanzmitteln, Knowhow)
  • Mangelnde Kontrolle, was passiert
  • Mangelnde Selbstbestimmung
  • Fehlender Handlungsspielraum
  • Fehlendes oder wenig positives Feedback
  • Unzureichende Be- und Entlohnung /Geringschätzung der geleisteten Arbeit
  • Schlechte Teamarbeit
  • Mangelnde Kommunikation
  • Rollen- und Wertekonflikte
  • Verlustängste
  • Fehlender Anerkennung der Arbeit und der Leistung
  • Zuviel Arbeit ohne Erholungsphasen

Private Ursachen des Burnout

  • Man wird seinen eigenen Anforderungen nicht gerecht
  • Familie, Ehepartner und Freunde haben zu hohe Erwartungen
  • Keine Unterstützung im Umfeld
  • Fehlende Delegation von Aufgaben
  • Keine Freizeit und zu geringe Erholungsphasen
  • Wenig Schlaf
 Typische Persönlichkeitseigenschaften für Burnout:
  • Hoher persönlicher Anspruch und Perfektionsbedürfnis
  • Idealismus
  • Versagensängste
  • Hohe Erwartungen (dankbare oder treue Kunden, Klienten, Patienten) 
  • Ehrgeiz und Selbstüberschätzung
  • Bedürfnis zur Selbstverwirklichung
  • Nein- sagen fällt schwer
  • Man möchte es allen recht machen
  • fehlende Distanzierungsfähigkeit
  • Über-Identifizierung mit der Arbeit
  • Misstrauen gegenüber anderen Menschen
  • Körper- und Gesundheitssignale werden ignoriert
Folgen von Burnout:
  • Ständige schlechtes Gewissen
  • Man ist leer und ausgebrannt
  • Für normale Dinge fehlt schon die Kraft
  • Man kann nicht mehr einschlafen
  • Die Gedanken kreisen immer um Probleme
  • Der Lebensmut und die Lebenlust schwinden

 Wie können solche Krisen ohne dauerhaften Schaden bewältigt werden?
Wie erfolgt der professionelle Umgang mit diesen Problemen?

Zwei wesentliche Schritte:

  1. Schritt: Lernen und praktizieren Sie Selbstfürsorge 
    Selbstfürsorge muss ein wesentlicher Bestandteil des Lebens und des Berufsalltags werden. Selbstfürsorge bedarf Aufmerksamkeit und persönliches Engagement (z.B.regemäßiger Urlaub, verlängerte Wochenden, klare Grenzen und klare Kapazitäten, Abschalten und Herunterschalten, Ablehnung von Aufträgen oder Kunden, bei denen Schwierigkeiten zu erwarten sind). Selbstfürsorge muss gelernt, geschult und gepflegt werden (z.B. bewußte Pausen, Ausbildungsprogramme, Supervisionen, Coaching) Es bedarf einer Kultur der Selbstfürsorge (Pflege von Kontakten und Austausch; Installation von Frühwarnsignalen uvm.) Selbstfürsorge heißt Vorsorge und Risikomanagement für sich und die Familie.
    Kurz: Soviel Herunterschalten wie erforderlich. Besonders Belastendes muss beseitigt oder vermieden werden. Wenn nötig muss man sich vollig herausnehmen. Nach Beseitigung akuter Gefahren kann man lernen sich auf Wichtiges zu konzentrieren und mehr für sich zu tun.
    .
  2. Schritt: Suchen Sie sich Unterstützung!
    In der Phase des "Ausbrennens" werden Betroffene verleitet, sich zu isolieren.
    Die Probleme werden in sich hineingefressen- man verschließt sich immer mehr und hat nicht die Kraft oder Lust, sich anderen zu offenbaren.
    Wer kann einem auch helfen?
    Gerade die Gespräche mit anderen sind der Schlüssel zur Heilung, zur Rückkehr und zum Neustart. Gespräche können privat, im anonymen Kreis ähnlich Betroffener oder mit professionellen Beratern stattfinden.

    In den Gesprächen mit einem Berater muss alles auf den Prüfstand:
    I. Privates Umfeld
    • Lebensstil
    • Gesundheit
    • Hobbies
    • Familie
    • Absicherungsmöglichkeiten
    II. Betriebliches Umfeld
    • neue Projekte und Herausforderungen, die belasten
    • Mitarbeiter
    • Haftungsgefahren und Absicherungsmöglichkeiten
    • besonders belastende Projekte, Kunden, Risiken
    • welche Aufgaben oder Projekte erfreuen 

 

Kulzer Hermann
Master of business und administration
Rechtsanwalt, Fachanwalt, Mediator

Glashütterstraße 101a, Dresden
0351/8110233
Kulzer@pkl.com

Zitate und Quellen:

*1 Bergner, T. (2004): Burn-out bei Ärzten. Lebensaufgabe statt Lebens-Aufgabe. Deutsches Ärzteblatt, 101, 33, A-2232 / B-1866/ C-1797.

 

 

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Verfasser: Hermann Kulzer MBA, Rechtsanwalt, Fachanwalt, Mediator
 
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