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Industrie 4.0
Industrie 4.0 Chancen und Herausforderungen

1. Kurze Geschichte der industriellen Entwicklung
Nach der Mechanisierung durch die Dampfmaschine im 18. Jahrhundert folgte die Elektrifizierung im 19. Jahrhundert . Der Beginn der Automatisierung begann in den 1960ern- jetzt beginnt mit der Digitalisierung der Produktion die vierte Stufe der industriellen Entwicklung: Industrie 4.0.

Die technologische Basis dafür ist die Verfügbarkeit aller relevanten Informationen in Echtzeit durch eine umfassende Vernetzung.
Die Digitalisierung erfasst in der Form von Industrie 4.0 alle Bereiche der Wirtschaft- z.B. auch den Maschinen- und Anlagenbau, Deutschlands größten industriellen Arbeitgeber.

Es geht um die Vernetzung der Produktion und die Digitalisierung von kompletten Unternehmensprozessen. Dies bringt neue Anforderungen an die Unternehmen sowie deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit sich mit Chancen und neue Möglichkeiten- aber auch große Herausforderungen durch den Wegfall bzw die Umstrukturierung von vielen Arbeitsplätzen.

Für die Unternehmen ist es vor allem eine Möglichkeit, am Standort Deutschland international wettbewerbsfähig zu bleiben.

Das Controlling unterstützt die Unternehmensführung in einem dynamischen Prozess.

Industrie 4.0 steht für die industrielle Produktion der Zukunft. Die damit einhergehenden Veränderungen betreffen in bisher unterschätzter Weise auch das Controlling.

2. Anforderungen an die Mitarbeiter steigen

Es entstehen kooperativere und globalere Arbeitsformen, die Fachkräfte voraussetzen, die schnell und flexibel auf neue Situationen reagieren. Ferner werden von der Digitalisierung betroffene Prozesse zunehmend standardisiert und Roboter übernehmen weitere Aufgaben.
In der Folge fallen Routineaufgaben weg und Mitarbeiter müssen anspruchsvollere Aufgaben übernehmen. So sind sie zunehmend gefordert – neben den entsprechenden technischen Fertigkeiten wie IT-­Kenntnissen – größere Unternehmensprozesse zu überblicken und mehr Entscheidungen zu treffen.

3. Kostenmanagement
Vor dem Hintergrund von kommenden neuen Wirtschaftsumbrüchen, eines erhöhten Wettbewerbsdrucks auf vielen Märkten, insbesonders eines aggressiven Preiswettbewerbs, einer immer weiter vom Markt geforderten Variantenvielfalt und steigender Produktkomplexität, gewinnen Instrumente des Kostenmanagements in vielen Branchen weiter an Bedeutung.

Auf Basis eines konsequenten Kostenmanagements könnnen die Unternehmen die absolute Kostenhöhe, die Kostenstruktur wie auch den Kostenverlauf aktiv beeinflussen, um die Kosten im Sinne der Unternehmenszielsetzungen - falls erforderlich -  zu senken, sowie das Unternehmen profitabler und krisenunanfälliger zu machen.

4. Risikomanagement
Risiken gefährden die Erreichung der unternehmerischen Ziele, sind jedoch untrennbar mit jeder wirtschaftlichen Betätigung verbunden. In der digitalisierten Wirtschaft entstehen neue, komplexe Risiken.

Das Risikomanagement in Unternehmen beinhaltet die Aufgabe, Risiken frühzeitig zu identifizieren, zu bewerten und zu überwachen sowie Strategien und Maßnahmen zur Handhabung dieser Risiken zu planen, zu steuern und zu kontrollieren. 
Aufgabe des Risikocontrolling ist es, den Mitarbeitern des Unternehmens ein umfassendes Informationssystem zur Identifikation, Analyse, Bewertung und Überwachung von Risiken zur Verfügung zu stellen.

5. Risikoidentifikation
Bei der Risikoidentifikation geht es vor allem darum, schon möglichst frühzeitig Risiken, die zu potenziellen Unternehmenskrisen führen könnten, aufzudecken.
 
Es gibt externe und interne Krisenursachen:

5.1. Externe
  • Nachfragerückgang
  • Abhängigkeit von Hauptauftraggeber
  • Abwälzung Kostendruck der Kunden auf ihre Zulieferanten
  • Verteuerung Kreditzinsen
  • Verschlechterung Währungspolitik
  • Krieg oder Boykott in wichtigen Abnehmer- oder Bezugsländern
  • Streik
  • Mangel an qualifizierten Arbeitskräften

5.2. Interne
  • mangelnde kaufmännische Fähigkeiten
  • Verlust der Wettbewerbsfähigkeit durch Verkennen von Trends
  • Mangels Eigenkapital bzw zu hohe Privatentnahmen
  • Probleme z.B. Streit unter Gesellschaftern
  • unüberlegte Expansion zu teuere Anschaffungen
  • Planungsfehler
  • Ertragsverschlechterung
  • Betrug, Unterschlagung, Verschwendung, Spekulation
  • Führungsmängel
  • Überhöhte Lagerbestände
  • unzureichendes Rechnungswesen
 
6. Neue Herausforderungen und neue Chancen

Die hohe Vielfalt der Produkte erfordert oft kleinere Produktionsmengen und eine hohe Flexibilität.

Noch schneller, effizient und individuell muss es sein.

Bisher war das in der Produktion von Konsumgütern ein klares „entweder - oder“.
Neue Hard- und Software macht eine neue Generation von Maschinen möglich, für die solche Gegensätze nicht mehr gelten.

Für Abfüll- und Verpackungsmaschinen galt lange die Regel:

1 Produkt = 1 Maschine.

Bestenfalls konnte man Maschinen aufwändig mechanisch auf andere Produkte umrüsten, auf Kosten langer, unproduktiver Rüstzeiten. 

Moderne Maschinenbauer nutzen jetzt Technologien, um eine radikal andere Idee von Flexibilität in die Tat umzusetzen: eine Maschine, die auch kleine Stückzahlen mit hoher Produktivität fertigt, weil sie sich schnell und einfach auf das nächste Produkt umrüsten lässt.

7. Neue Skills sind für  Industrie 4.0 erforderlich

Die neuen Herausforderungen macht eine Stärkung der soft-skills erforderlich für  Berufseinsteiger und Berufswechsler

Industrie 4.0 erfordert eine neue Produktionsorganisation:
erhöhte Flexibilität und weitere Individualisierung der Produkte.
Alle Prozesse und Bereiche der Unternehmen werden vernetzt und gehen ineinander über.
Die Arbeitnehmer benötigen neue, überfachliche Qualifikationen und sogenannte „soft skills“:

  • Teamfähigkeit

Mehr Teamfähigkeit durch die Zusammenarbeit verschiedener Abteilungen eines Unternehmens.

  • Kommunikation

Mehr Kommunikation also auch Kommunikationsstärke und Empathie, also die Fähigkeit, sich in andere Personen mit oft anderer Ausbildung und Hintergrund hineizuversetzen

  • Organisations- und Prozesskompetenz

Gefragt sein werden Personen mit ausgeprägter Organisationskompetenz und Prozesserfahrung. Die Fähigkeiten, Probleme frühzeitig zu erkennen und zu lösen, sowie verschiedene Organisationseinheiten eines Unternehmens zu koordinieren, werden an Bedeutung gewinnen.

  • Gesamtüberblick

Mitarbeiter benötigen spezielle Kenntnisse aber auch den Gesamtüberblick.

  • Ständiges Lernen

Der technologische Fortschritt wird sich durch Industrie 4.0 weiter beschleunigen. Daher ist es zunehmend notwendig, Wissen schneller zu aktualisieren. Ein erster Studienabschluss kann nur der Beginn der kontinuierlichen Aneignung von Fachwissen sein. Da die Digitalisierung der industriellen Produktion ein kontinuierlicher Prozess ist, müssen Mitarbeiter regelmäßig weiterqualifiziert werden.

  • Motivation und Selbstverantworung

Motivation, Selbstverant­wortung, Veränderungsbereitschaft sowie Anpassungsfähigkeit sind zentra­le Schlüsselkompetenzen in Industrie 4.0. 

  • Konfliktfähigkeit

Unternehmen werden es sich nicht mehr leisten können, wenn Abteilungen nicht miteinander, sondern gegeneinander arbeiten und Konflikte nicht schnell beigelegt werden. Die Konfliktfähigkeit wird daher wichtiger Baustein der Qualifikation seini.

  • Ideenmanagement

Gute Ideen und Verbesserungsvorschläge dürfen nicht versauern, sie müssen schnell auf deren Durchsetzbarkeit überprüft werden. Neue Ideen sind wichtig und müssen daher gefördert

8. Fördermittel

Mit dem ERP-Digitalisierungs- und Innovations­kredit fördert z.B. die KFW:

den Finanzierungsbedarf im Zusammenhang mit einem Digitalisierungs- und Innovations­vorhaben

  • Investitionen
  • Betriebsmittel

den gesamten Finanzierungsbedarf innovativer Unternehmen

  • Alle Investitionen
  • Alle Betriebsmittel, unabhängig von einem konkreten Innovations- oder Digitalisierungs­vorhaben

Einige Beispiele für Digitalisierungs­vorhaben:

  • Vernetzung von ERP- und Produktions­systemen für die Produktion von Morgen (Industrie 4.0)
  • Entwicklung und Implemen­tierung eines IT- und/oder Daten­sicherheits­konzepts, um Unternehmens­daten erfolgreich zu schützen und Cyber-Attacken abzuwehren
  • Digitale Plattformen, Apps und digitale Vetriebs­kanäle zum Aufbau digitaler Plattform­konzepte und des elektronischen Handels
  • Additive Fertigungs­verfahren wie 3D-Druck als neue innovative Produktions­methode in der Fertigung
  • Ausbau innerbetriebliche Breitband­netze für eine höhere Daten­übertragungs­rate im Unternehmen
  • und vieles mehr

Als innovatives Vorhaben gilt die Entwicklung neuer oder verbesserter Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen.

        
Ansprechpartner:

Zentrum für Mediation und Kommunikation
Eva  Lubas Choach, Mediatorin
Christine Neumann. Organisationsentwicklung; Wirtschaftsmediation
Hermann Kulzer MBA, Fachanwalt, Konfliktmanager


0351 8110233
kulzer@pkl.com


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