insoinfo insoinfo
insoinfo
  |  Impressum  |  Kontakt  |  Fehlerinfo  |  zurück  |  
Home
Aktuelles/Beiträge
Angebote
Insolvenz- & Sanierungsrecht
Insolvenzrecht A-Z
Insolvenzplan als Chance
Immobilien
Formulare & Ausfüllhilfe
Standorte
Links
Webakte

Insolvenzrecht A bis Z
Familienkonflikte konstruktiv klären

Die Familie des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl fand bis zu seinem Tod im Jahr 2017 keinen Frieden. Die Söhne von Helmut Kohl sprachen nicht mehr mit ihrem Vater. Sie schrieben aber Bücher, in denen sie darstellten, wie schlecht die Beziehung zu ihrem Vater war und berichteten über Kälte und Distanz im damaligen Elternhaus. Bis zum Tod gab es keine Versöhnung. 

Die Erlebnisse der Mitglieder der Familie Kohl sind charakteristisch für viele Familienkonflikte.

Gründe für Familienkonflikte sind vielfältig. 
Man könnten einen Katalog von A-Z erstellen. Er reicht von der  
  • fehlenden Anerkennung oder 
  • Bevorzugung einzelner Familienangehöriger bei Schenkungen bis zur 
  • ungeklärten Unternehmensnachfolge in Familienunternehmen oder dem 
  • Zerwürfnis wegen Beleidigungen.

Gesellschafter- und Familienkonflikte verursachen Schäden. Streitereien können das Image und manchmal sogar die wirtschaftliche Lage eines Familienunternehmens beeinträchtigen, ja sogar gefährden.

Das Wort "Konflikt" kommt von dem lateinischen confligere und heißt nichts anderes als „zusammentreffen“. Das Zusammentreffen verschiedener 

  • Auffassungen
  • Befürfnisse
  • Gefühle oder 
  • Interessen, 
  • die miteinander unvereinbar sind oder unvereinbar erscheinen.

Unvereinbar bis ans Lebensende?

Man kann Konflikte eskalieren lassen oder man versucht sie zu klären - 
am besten mit Köpfchen. Davon handelt dieser Beitrag.

In welcher Konfliktphase befindet sich Ihr Konflikt?

  • Befindet man sich schon auf der Ebene lose-lose, bei der es nur Verlierer des Streits gibt?
  • Soll dem Gegner mit allen Tricks empfindlich geschadet werden? 
  • Der Gegner wird nicht mehr als Mensch wahrgenommen?
  • Ein begrenzter eigener Schaden wird schon als Gewinn angesehen, sollte der des Gegners größer sein?

Wenn der Konflikt bereits soweit fortgeschritten ist, sollten Sie handeln!

Sollte man einen Konflikt innerhalb der Familie selbst klären? 
Bei einzelnen Schritten kann die Hilfe durch einen neutralen Mediator die Chancen auf eine erfolgreiche Konfliktklärung wesentlich erhöhen. Nachfolgend möchte ich als Rechtsanwalt und Mediator, der in den letzten 20 Jahren seiner Berufspraxis viele solcher Konflikte erlebte, 
10 Ratschläge zur erfolgreichen Bewältigung von Familienkonflikten geben.

1. Ruhe und Impuls zur Konfliktklärung

Nicht alle Konflikte kann man sofort lösen. Auch nicht durch eine Mediation - erst recht nicht durch gerichtliche Auseinandersetzungen. Manche Konflikte innerhalb der Familie brauchen mal eine Kontakt- oder "Kampf"-Pause, damit man Abstand und wieder etwas Gelassenheit gewinnt.

Setzen Sie sich in Ruhe hin und fragen sich, worum es Ihnen eigentlich geht. Um das herauszufinden ist es notwendig, Ihre Empörung über den/die anderen zurückzunehmen und sie nicht als die Verursacher für Ihre Gefühle zu sehen und sich ganz auf sich zu konzentrieren. "Schaum vor dem Mund" hilft nicht bei einer Klärung von Konflikten.

Allerdings kann sich ein Konflikt ohne Klärung zunehmend ausbreiten- sein Nährstoff ist die Zeit. Je länger gewartet wird, desto länger benötigt man an Zeit und Energie, um ihn zu lösen. Es bedarf eines Impulses- oder eines Startschusses für die Konfliktklärung. Das könnten Sie machen.

2. Einfacher Kommunikationsstart 

Wieder miteinander ins Gespräch zu kommen, ist wichtig. Man startet nicht mit streitigen Themen. Es mag viele Dinge geben, die im Streit liegen. Es gibt aber auch Positives in der Familie. Das sollte man erstmal zum Gesprächsinhalt machen. 
Starten Sie zum Beispiel die Kommunikation wieder mit einer Karte, einem Anruf oder einem Brief.

3. Ohne Aggression  kommunizieren - 
vier "einfache" Regeln können Ihnen helfen, wieder eine wertschätzendeBeziehung zu entwickeln: 

  • Schritt 1: Die Beobachtungen mitteilen: Sie benennen, was Sie sehen, was Sie hören, was sich ereignet hat, ohne es zu verurteilen oder zu interpretieren.
    Formulierungsbeispiel: Wir streiten jetzt seit 3 Jahren und sind keinen Meter bei der Erbauseinandersetzung vorangekommen. 
     
  • Schritt 2: Die Gefühle beschreiben: Sie beschreiben die Gefühle, die in Ihnen entstehen, ohne den anderen für Ihre Gefühle verantwortlich zu machen.
    Beispiel: Ich bin wirklich traurig, dass wir Brüder nicht mehr normal miteinander sprechen können. 
     
  • Schritt 3: Die eigenen Bedürfnisse mitteilen
    Beispiel: ich möchte - wie früher - wieder mit meinen Brüdern gemeinsam Sachen unternehmen- wandern, Karten spielen oä.
     
  • Schritt 4: Eine Bitte äußern: Zum Abschluss äußeren Sie eine Bitte, wie es künftig sein soll.
    Beispiel: Lasse uns bitte den Streit beenden und eine Lösung finden, mit der alle gut leben können.

4. Hintergründe verstehen

Viele Menschen kann man nicht mehr ändern. Sie sind wie ein alter Baum, den man nicht mehr versetzen kann. Man kann sich fragen, warum die Person so handelt oder denkt. Vielleicht hatte Sie ähnliches in der Kindheit erlebt und kopieren es jetzt. Wenn man das weiß, kann man viel leichter verstehen und auch verzeihen. Verzeihen heißt nicht gutheißen. Unterstellen Sie dem anderen keine schlechten Motive, sondern seien sie offen, die Beweggründe für ein bestimmtes Handeln zu erfahren.

5. Menschen und Problem getrennt von einander behandeln

Wenn Menschen streiten, verknüpfen sie oft Sachprobleme mit den persönlichen Beziehungen. Das kann dazu führen, dass eine sachliche Feststellung als Vorwurf oder Beleidigung aufgefasst wird. 

Das Trennen von Mensch und Sache kann das verhindern: 

  • Inhaltliche Punkte sollten klar und sachlich benannt werden
  • Das Gegenüber ist weder Freund noch Feind, sondern Partner bei der Problemlösung
  • Persönliche Angriffe auf den Verhandlungspartner vermeiden und keine Anklagen früherer Verfehlungen vornehmen.

6. Andere Meinungen und Emotionen kennen und akzeptieren

Andere Auffassungen, Meinungen, Wertvorstellung sind kein Angriff auf Sie. 
Man muss es einfach auch mal stehen lassen können. Andere Meinungen erweitern die Perspektiven. 

Sie sollten sich in die Vorstellungen und Emotionen des Gegenüber einfühlen. Versuchen Sie es mal. 

7. Interessen zählen, nicht Positionen

Der wichtigste Schritt zur Konfliktlösung liegt in der Ermittlung der Interessen
Konzentrieren Sie sich auf die Interessen der Beteiligten und nicht auf ihre Positionen.

Beim positionsbezogenen Verhandeln nimmt jeder Verhandlungspartner eine relativ feste Position im Gespräch ein und versucht diese so gut es geht zu verteidigen. Das Gerangel um Positionen fördert nicht die Verhandlung, sondern behindert sie. Das Feilschen um Positionen ist nicht effizient und birgt die Gefahrm, dass die künftige Beziehungen beeinträchtigt sind oder bleiben.

So kann man keine Interessen ermitteln. Beim sachbezogenen Verhandlung liegt dagegen der Schwerpunkt in der Ermittlung der Interessen. 

8. Entwicklung von Entscheidungsoptionen (Auswahlmöglichkeiten)

Finden Sie verschiedene Entscheidungsoptionen/ Handlungsalternativen, die man dann beurteilen kann. Wer sich vor einer Verhandlung seine eigenen Interessen und Ziele bewusst macht und sich mit den möglichen Interessen des Gegenübers auseinandersetzt, kann bei gegensätzlichen Positionen Alternativen finden, die die Interessen beider Parteien berücksichtigen. 

Beim Entwickeln solcher Alternativen ist Kreativität gefragt. 
Statt nach der einen richtigen Lösung zu suchen, sollten die Verhandelnden möglichst viele Optionen und Lösungswege sammeln, ohne sie vorschnell zu beurteilen, und nicht nur nach den eigenen Vorteil im Blick zu haben, sondern auch nach dem Nutzen für die andere Seite. 

9. Beste Alternative (Plan B) vergleichen

Es ist wichtig, dass Sie sich vor einer Verhandlung Ihre Alternativen bewusst machen. Was können Sie tun, wenn es zu keinem Verhandlungs- oder Einigungserfolg kommt? 

Das Harvard-Konzepts nennen diese Möglichkeit "Best Alternative To Non-Agreement" (BATNA), zu deutsch: "Beste Alternative, wenn es keine Einigung gibt". Wer weiß, dass ein Plan B mit hoher Wahrscheinlichkeit jahrelanger Streit mit unklaren Ausgang und hohen Kosten bedeutet, ist eher bereit, einer sachgerechten Lösung zuzustimmen.  

Für mich sind allerdings sachgerechte Lösungen keine 50:50 Vergleiche.

10Neutraler Mediator als Gesprächsleiter bei schwierigen Konflikten

Für schwierige Konflikte macht es Sinn, einen neutralen Dritten zu finden, der das Gespräch um den eigentlichen Konflikt leitet und moderiert. Er hilft den eigentlichen Konflikt zu identifizieren und zu definieren. Er kann den Prozess des Findens von Handlungsoptionen fördern und er kann auch helfen, objektive Kriterien, d.h. Beurteilungskriterien für die Handlungsalternativen (vgl. Ziff. 9) zu finden. Der Mediator stellt die richtigen Fragen und wartet auf Antworten. 
Er hört zu. 

Der wesentliche Schlüssel zum Erfolg durch einen Mediator liegt meines Erachtens in fünf Punkten:

  • Unabhängigkeit und Neutralität des externen Mediators.
    Neutral kann keiner sein, der selbst Familienmitglied ist. 
  • Die Schweigepflicht des Mediators, da die Parteien dem professionellen Helfer alle Details offen legen müssen.
  • Der Mediator hat Systeme zur Bewältigung von Konflikten und überlässt die Verhandlung nicht dem Zufall.
  • Der Mediator bereitet die Verhandlung gründlich vor.
  • Der Mediator setzt Regeln, um weitere Anfeidungen und Beleidigungen zu unterbinden und leitet die Gespräche/Verhandlungen.

Ich bin Anwaltsmediator und wurde gut ausgebildet an der Dresden International University und in der sachgerechten Verhandlung nach dem Harvard Konzept. Ich habe langjährige Berufserfahrung und bin selbst von der Mediation durch einen neutralen Dritten als Erfolgsrezept überzeugt.
Als Anwalt und Mediator bin ich zur Verschiegenheit verpflichtet und sichere die Einhaltung dieser Pflicht zu. 

Ich bin im 

  • Bundesverband Mediation in Wirtschaft und Arbeitswelt, Prinzregentenstr. 1, 86150 Augsburg und 
  • im Sächsisches Institut für Mediation e.V. (SIM e.V.), Wurzner Str. 154a, 04318 Leipzig, wo Sie noch andere qualifizierte Mediatoren finden können. 
  • Ich arbeite - auf Wunsch- auch mit Co-Mediatoren zur Unterstützung. 

Die Methode des sachgerechten Verhandelns wurde an der Harvard-Universität entwickelt und stammt von den US-Wissenschaftlern Roger Fisher und William L. Ury. 
Ziel der Verhandlungsmethode ist es, in Konfliktsituationen eine friedliche und konstruktive Einigung zu erzielen und zu einem Win-Win-Ergebnis zu gelangen – also zu einer Lösung, von der beide Seiten profitieren.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Verhandlung.

Gerne stehe ich Ihnen professionell als Mediator/Gesprächsleiter/ Moderator bei schwierigen Familienkonflikten zur Verfügung. 

Wie geht es jetzt weiter? Ein möglicher Schritt:

Schicken Sie diesen Beitrag an Ihren Konfliktpartner und merken Sie an, dass Sie diesen Beitrag inspirierend fanden.  
Fragen Sie nach, ob Interesse besteht, den Konflikt jetzt in 2020 zu klären.
Fragen Sie, ob ein Mediator zur Hilfestellung eingeschaltet werden soll. 
Fragen Sie, ob Kulzer der Klärungshelfer sein kann. 

Wenn ja, melden Sie sich bei mir. 

  • Beide Konfliktparteien müssen mich dann beauftragen vgl. Mediationsvertrag
    (auf dieser homepage unter dem Stichwort: Mediationsvertrag; Honorar; Haftung; Kostenvergleich) 
  • Beide Konfliktparteien bezahlen hälftig mein Honorar.
  • Meine Kosten betragen 250 bis 300 Euro pro Stunde netto, je nach Schwierigkeitsgrad. 
  • Oft brauche ich nur 3 Stunden- also eine Sitzung für die Klärung.
  • Mein Honorar ist weitaus geringer als die Kosten für ein langes Gerichtsverfahren.
  • Das Mediationsverfahren ist schneller und dessen Ergebnis ist leichter zu akzeptieren.

Ich freue mich auf die Klärung Ihres Falles. 
KULZER: IHR KONFLIKT IN KLÄRENDEN HÄNDEN.

Hermann Kulzer, MBA, 
Wirtschaftsmediator in Gesellschafter- und Familienkonflikten
Glashütterstraße 101a
01077 Dresden 
0351/ 8110233 
Kulzer@pkl.com




zurück

 © Copyright Rechtsanwalt Hermann Kulzer Glashütter Straße 101a, 01277 Dresden, Telefon: 0351 - 8 11 02 11