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Der Feind in meiner Firma. Der Fall Suhrkamp-Verlag und die Alternativen

1. Streit, Eskalation und Sanierungsversuch im Fall Suhrkamp
2. Warum holt man sich überhaupt Investoren in die Firma oder "ins Boot"?
3. Wen holt man sich ins Boot?
4. Wie kann man Konflikte präventiv vermeiden?
5. Wie kann man bei Konflikten eine Eskalation vermeiden?

Zu 1.  Streit, Eskalation und Sanierungsversuch im Fall Suhrkamp
Suhrkamp-Gesellschafter Hans Barlach (39 Prozent Kommanditanteile) und 
Chefin des Verlags, Ulla Unseld-Berkéwicz (59 Prozent Anteile) haben sich völlig zerstritten. Jahrelang gab es Streit und Blockaden. 
Der Traditionsverlag geriet dadurch sogar in eine Schieflage mit existenzieller Bedrohung. Die Rettung sollte am Ende über ein Insolvenzverfahren erfolgen - durch gezielte Nutzung der Sanierungswerkzeuge der Insolvenzordnung:
  • Sanierung mittels Insolvenzplan 
  • Nutzung der Möglichkeit der Umwandlung (z.B. von KG in AG)
  • Möglichkeit der Änderung Gesellschafter- und Mitspracherechte
  • Möglichkeit des Ausschluss eines Gesellschafters
  • Umwandlung von Forderungen in Beteiligung an der Firma (debt to equity swap) 
  • Beendigung ungünstiger Verträge 
  • Wahlrecht des Insolvenzverwalters bei beidseitig noch nicht erfüllten Verträgen
  • Sonderkündigungsrechte des Insolvenzverwalters 
  • Insolvenzgeld und Insolvenzgeldvorfinanzierung
Barlach hat die Insolvenzeinleitung und den Insolvenzplan bekämpft. 
Nach seiner Ansicht soll die Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit) absichtlich herbeigeführt worden sein, um ihn als Gesellschafter herauszudrängen. 
Im Wege eines einstweiligen Rechtsschutzverfahrens versuchte er den Insolvenzplan zu verhindern. 
Das Insolvenzgericht Berlin hat den Insolvenzplan dennoch bestätigt 
Die alte Kommanditgesellschaft wurde zur Aktiengesellschaft, bei der die Mitspracherechte der Aktionäre weniger ausgeprägt sind als bei einer KG. Es wurden neue Aufsichtsratsmitglieder bestellt: Gerhart Baum, Hans Magnus Enzensberger und Marie Warburgigen.   

Zu 2. Warum holt man Investoren ins Boot?
  • Unternehmenssteuerung soll auf professionelle Basis gestellt werden
  • neues größeres Netzwerk schaffen
  • Zugang zu neuen Märkten
  • freundschaftliche Verbundenheit zum neuen Gesellschafter
  • verwandtschaftliche Beziehung
  • drohender Niedergang der Firma
  • Liquiditätslücke
  • erforderlicher Kapitalbedarf für Investitionen
  • Finanzierungsbedarf für Wachstum
  • Erweiterung des Geschäftsfelds oder der Produktpalette
  • erhoffte Synergieeffekte
  • neue Technologie
  • neue Patente und Rechte
  • Know How und Einbringen von qualifiiziertem Personal
  • zusätzliche Kompetenz im Beirat oder Aufsichtsrat
zu 3. Wen holt man sich ins Boot?
  • klassischer Finanzinvestor
  • familiengeführte Investmentgesellschaften
  • Kapitalbeteiligungsgesellschaften
  • private Geldgeber
  • Bekannte und Verwandte
zu 4. Wie kann man präventiv Konflikte vermeiden?
  • Chemie muss stimmen- also vorher genau prüfen, ob man zusammenpasst
  • Erwartungen müssen vorher abgesprochen werden
  • Regeln und klare vertragliche Vereinbarungen 
  • machbare Auskunftspflichten
  • Rückkaufsklausel oder Vorkaufsklausel
  • klare Klauseln bei Konflikten, Auseinandersetzung, Tod, Verkauf
  • professionelles Kommunikations- und Konfliktmanagement aufbauen
  • M & A Prozess muss idealerweise auch von einem Konfliktmanager begleitet werden
  • Einsatz eines auf Gesellschaftsrecht spezialisierten Notars
  • Beratung beim Verkauf/Kauf/ Kapitalerhöhung usw. durch einen Fachanwalt für Gesellschaftsrecht
zu 5. Wie kann man bei Konflikten eine Eskalation vermeiden?

Streit unter Gesellschaftern kann die Existenz der Gesellschaft bedrohen- und damit Arbeitsplätze, geschaffenes Know How und Vermögenswerte. Der Fall Suhrkamp- Verlag zeigt die dramatischen Folgen eines Gesellschafterstreits. Der Schaden beläuft sich sicherlich auf viele Millionen Euro. Die Wirtschaftsmediation oder Klärungshilfe bietet Möglichkeiten frühzeitig- also vor einer Konflikteskalation- den Konflkt zu bewältigen. 


Kulzer Hermann MBA (Dresden)
Fachanwalt
Wirtschaftsmediator (DIU Dresden International University).

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